DIALOG Schule-Wirtschaft 2025: Impulse für den Arbeitsplatz der Zukunft

Der Industrie- und Handelsverein Region Frauenfeld (IHF) hat am 28. August 2025 in Felben-Wellhausen den «DIALOG Schule – Wirtschaft 2025» durchgeführt. Rund 90 Vertreterinnen und Vertreter aus Schulen, Behörden und Wirtschaft diskutierten gemeinsam mit Expertinnen und Experten über die tiefgreifenden Veränderungen der Arbeitswelt und mögliche Strategien für die Fachkräfte von morgen.

Digitalisierung und Strukturwandel 

Digitalisierung und neue Kompetenzprofile verändern die Anforderungen an Schulen und Unternehmen. Klar wurde: Während MINT-Berufe an Bedeutung gewinnen, sind flexible Bildungswege und praxisnahe Lösungen entscheidend.

Technologische Innovationen lassen Arbeit nicht verschwinden, sie schaffen neue Tätigkeiten. «Automatisierung ersetzt nicht einfach Arbeitsplätze – sie ergänzt menschliche Arbeit», betonte Dr. Patrick Leisibach von Avenir Suisse. Besonders gefragt sind künftig Berufe in den Bereichen Tech, KI, Robotik, erneuerbare Energien und Gesundheit, während viele klassische Büroarbeiten rückläufig sind.

Chancen und Grenzen von KI

Routineaufgaben im Büro lassen sich zunehmend automatisieren. In Bereichen wie Gesundheit, Bildung oder Führung bleibt der Mensch jedoch unverzichtbar. Entscheidend sei, wie weit die Gesellschaft bereit sei, Verantwortung an KI zu delegieren. «Dort, wo Vertrauen und Verantwortung gefragt sind, wird KI unterstützen – nicht ersetzen», so Leisibach. Richtig eingesetzt könne KI sogar helfen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Neue Kompetenzen im Fokus

Neben Fachwissen werden soziale und emotionale Intelligenz, Kreativität und Selbstmanagement immer wichtiger. «Diese menschlichen Stärken machen uns auch in einer KI-Welt unersetzlich», so Leisibach.

Prof. Dr. Antje Barabasch von der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung (EHB) hob hervor: «Eigenverantwortung, Reflexionsfähigkeit und Anpassungsbereitschaft sind Schlüsselkompetenzen für junge Menschen in der Arbeitswelt von morgen.»

Neue Kompetenzen gefragt

Damit rücken neue Kompetenzanforderungen in den Vordergrund. Soziale und emotionale Intelligenz, Kreativität, analytisches Denken und digitale Fähigkeiten sind Schlüsselkompetenzen für die Zukunft. «Diese menschlichen Stärken machen uns auch in einer KI-Welt unersetzlich», fasste Leisibach zusammen.

Barabasch wies darauf hin, dass insbesondere Selbstmanagementkompetenzen entscheidend seien. «Fachwissen ist wichtig – doch immer gefragter sind Eigenverantwortung, Reflexionsfähigkeit und Anpassungsbereitschaft für junge Menschen in der Arbeitswelt von morgen.»

Lernkultur im Wandel

Ein zentrales Thema war die Lernkultur. Barabasch betonte, dass Fehler künftig stärker als Lernchancen verstanden werden müssen. Unternehmen seien hier oft bereits weiter als Schulen und förderten eine konstruktive Fehlerkultur.

Auch Mobilität spiele eine wichtige Rolle: Abteilungswechsel, Sprachaufenthalte oder Auslandseinsätze fördern die Anpassungsfähigkeit und Eigenständigkeit junger Menschen. Eine wirklich innovative Lernkultur entstehe dort, wo Lernende Verantwortung übernehmen dürfen und als aktive Mitgestaltende eingebunden sind. Lehrpersonen und Berufsbildende entwickeln sich dabei von reinen Wissensvermittlern zu Coaches und Begleitern.

Fazit

Der vom IHF organisierte «DIALOG Schule – Wirtschaft 2025» hat klare Impulse gesetzt: Der Arbeitsplatz der Zukunft verlangt nicht nur technisches Know-how, sondern vor allem neue Kompetenzen. Selbstmanagement, Offenheit und Verantwortungsbewusstsein – in Verbindung mit digitalen Fähigkeiten – machen die Fachkräfte von morgen aus und sichern die Wettbewerbsfähigkeit der Region und der Schweiz.

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Nächster DIALOG Schule-Wirtschaft: Donnerstag, 27. August 2026

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